coccinella4567

Sei
Leuchtturm
in der Brandung
weise
den Weg
durch das
stürmische Meer
des Lebens

Zur Liebe
Aber die Liebe
führt zum Grübeln

Zum Grübeln?
Aber das Grübeln
führt zur Trauer

Zur Trauer?
Aber die Trauer
führt zum Mitleid

Zum Mitleid?
Aber das Mitleid
führt zur Verzweiflung

Zur Verzweiflung?
Aber Verzweiflung
führt zu den Fragen

Zu den Fragen?
Aber die Fragen
führen zu Antworten

Zu Antworten?
Aber die Antworten
führen zur Auflehung

Zur Auflehung?
Aber die Auflehung
führt zum Tod

Also zum Tod?
Aber ohne die Auflehung
ohne das Mitleid
ohne die Liebe
was wäre das Leben?

(Erich Fried)

verloren
die anfängliche
unbekümmertheit
warum
die
angst
vor liebe
warum
die zweifel
an
meinem ich
meiner kraft
ja,
an mich
und
mein verlorenes
dich

zeichen der zeit

sind sie ab.sehbar?
lesen in den
gesprochenen
worten
wie sie deuten
die schwingungen
er.kennen
in einen traum versinken
der zu
schön
um
wahr
zu
sein
der endlich
un.erfüllte
traum
eine
zerborstene
seifenblase

gezeigte gefühle

verletzen und
zerstören.
zarte
sensible
annäherungen
verfehlen ihre
un.ausgesprochenen
nur angedeutenten
zweifel, ängste
und wie vieles unerklärlich
in diesem "traum"
hat der neue blog
amundera
eine aufgabe erfüllt
dem eine andere
bestimmung
zuteil hätte
werden sollen
die vorsehung
duldete
nur diese
zeit des zweifels



meine gefühle

sie erklären
ausspeien
dieses gespeie
verständlich zeigen
verschlucke tränen
aufgestaut
in vielen nächten
nie geweinte
weil immer gewußt
dass es enden wird
und ich nicht aufhalten kann
die sich entfernden
schritte
ich habe diesen traum
gelebt
mit all meinen sinnen
die schmerzen verdrängt
nicht sehen wollen
dass es nur ein traum
aufwachen
ohne die suchende
hand
mein herz
gesprungen

Verluste

Welcher Schatten
welcher Baum
welcher Park
welcher Pfad
welches Lachen flüchtet
wie Schritte, die sich entfernen?

(Gioconda Belli)

Sie hatten sich beide so herzlich lieb,
Spitzbübin war sie, er war ein Dieb.
Wenn er Schelmenstreiche machte,
Sie warf sich auf's Bett und lachte.

Der Tag verging in Freud und Lust,
Des Nachts lag sie an seiner Brust.
Als man in's Gefängniß ihn brachte,
Sie stand am Fenster und lachte.

Er ließ ihr sagen: O komm zu mir,
Ich sehn mich so nach dir,
Ich rufe nach dir, ich schmachte -
Sie schüttelt' das Haupt und lachte.

Um sechse des Morgens ward er gehenkt,
Um sieben ward er in's Grab gesenkt;
Sie aber schon um achte
Trank rothen Wein und lachte.

(Heinrich Heine)

Ich habe mein Lager mit Myrrhe besprengt,
mit Aloe und Zimt.
Komm,
laß uns kosen bis an den Morgen
und laß uns die Liebe genießen.

(unbekannt)

Kaum hab ich dich verlassen,
gehst du mit in mir, kristallklar
oder zitternd
oder unruhig, verletzt durch mich selbst,
oder erfüllt von Liebe, wie wenn deine Augen
sich schließen über der Gabe des Lebens,
die ich unablässig dir reiche.

Meine Liebe,
wir haben uns gefunden
voller Durst, und wir haben
uns getrunken, alles Wasser und das Blut,
wir haben uns gefunden
voller Hunger
und haben uns gebissen,
wie das Feuer beißt,
Wunden uns hinterlassend.

Aber warte auf mich,
bewahre mir deine Süße.
Ich werde dir auch
eine Rose geben.

(Pablo Neruda)

meine sehnsucht
will sie nicht zulassen
sage mich los
von meiner lust
auf dich
will nicht dass du mir fehlst,
will nicht fallen
in dich
doch es hilft nicht
will
in deinen armen liegen
deinen atem
an meiner wange spüren
deine haut
deinen herzschlag fühlen
fühlen
wie er schneller wird
und
fallen fallen fallen
dich lieben
bis es schmerzt
sehne dich herbei
seit so langer zeit
(c)

Kleine
Rose,
Rose du, kleine,
manchmal
winzig und nackt,
als hättest du
Platz
in meiner einen Hand,
als schlösse ich dich drin ein
und führte dich zu meinem Mund,
aber plötzlich
berühren meine Füße die deinen,
und mein Mund berührt deine Lippen,
gewachsen bis du,
deine Schultern heben sich wie zwei Hügel,
dein Brüste schlendern über meine Brust,
mein Arm kann kaum die schlanke
Neumondlinie deiner Taille umfassen:
in der Liebe, wie Meerwasser brandend, brichst du aus:
kaum noch ermessen kann ich die gewaltigsten Augen des
Himmels
und neige mich zu deinem Mund, die Erde zu küssen.
(Pablo Neruda)

Du nahst dich mir
mit dem Geruch
des frisch geschnittenen
Morgengrases:
meine Brustwarzen härten sich.
(Yuko Kawano)